111 Gründen, Polen zu lieben

Berichterstattung zu der Lesung „111 Gründe, Polen zu lieben" mit Dr. Matthias Kneip

Liebeserklärung an Polen

„111 Gründe, Polen zu lieben" unter diesem Motto gestaltete der Autor des gleichnamigen Buches und Polen-Experte Dr. Matthias Kneip einen kurzweiligen Abend in der Volkshochschule. VHS und Deutsch-Polnischen Gesellschaft e.V. (DPLG) hatten zu dieser gut besuchten Veranstaltung eingeladen, in der Matthias Kneip das Publikum auf humorvolle wie auch hintergründige Weise auf eine sehr persönliche Reise durch das Land zwischen Oder und Bug mitnahm. „Für viele Deutsche ist unser Nachbar im Osten „Terra Incognita" - ein weitgehend fremdes, unbekanntes Land.", so Kneipp. Ein Grund mehr für ihn, amüsant und augenzwinkernd kuriose Sehenswürdigkeiten, Eigenheiten der polnischen Mentalität oder besondere Werke der polnischen Kultur vorzustellen - ohne dabei den Blick für die Realität zu verlieren. 111 Gründe, Polen zu lieben - das ist kein Pensum für einen Abend, jedoch machten die ausgewählten Beispiele und Rezitationen bereits deutlich, wie liebenswert Deutschlands östliches Nachbarland ist. Kneip schlug einen bunten Bogen von der intensiven polnischen Gastfreundschaft hin zu der hohen Bedeutung des Flusses Weichsel, der wie der deutsche Rhein als Herzstück Polens gilt. Er veranschaulichte die unendliche Fürsorge polnischer Gastgeber, deren Non-Stopp-Catering fast nur durch Tricks zu stoppen sei und verwies schmunzelnd auf die außerordentlich erfolgreiche polnische Gartenzwergproduktion, die aus einem besonderen Zufall entstand. Geschichtliches zu 20 polnischen Aufständen, von denen nur einer erfolgreich war oder die Interpretation zu den beiden Farben der polnischen Farbe bis hin zu der Besonderheit, dass sich Polen und Deutschland den Platz vier hinsichtlich der längsten Grenze zu einem Nachbarland in Europa teilen, waren weitere Stichworte seines Vortrags. Kneip trifft auf seinen Lesungen, regelmäßig auf das hohe Interesse von Polen, die neugierig sind, welche Gründe gesehen werden, ihr Geburtsland zu lieben. Er selbst in Polen geboren und in Bayern aufgewachsen, brauchte in seiner Kindheit einige Zeit bis er erkannte, dass die Zweitsprache der Familie nicht Bayrisch sondern Polnisch war. Ein rundum gelungener Abend resümierten Lucyna Minkus, Vorsitzende der DPLG und Henrike Dulisch, Pädagogische Leiterin der VHS, die bereits auf die nächste gemeinsame Lesung am Freitag, 2. Juni, ab 18 Uhr in der Aula der VHS aufmerksam machten. Dann wird Philosoph und Journalist Jerzy Haszczynski die Beziehung zwischen Deutschland und Polen analysieren.

v.l. Dr. Matthias Kneip, Lucyna Minkus